Lindenblüten – sanfte Kraft aus der Natur
Lindenblüten gelten in der Erfahrungs- und Volksmedizin als schweißtreibendes Mittel, das in deiner Naturapotheke nicht fehlen sollte. Am besten pflückst du die Blüten zu Beginn der Blütezeit, denn dann ist der Wirkstoffgehalt am größten. Achte beim Pflücken darauf, dass noch nicht alle Blüten geöffnet sind – einige sollten noch geschlossen bleiben.
Die Linde (Tilia platyphyllos L. / Tilia cordata L.) ist auf den ersten Blick ein unscheinbarer Baum. Ihr sanftes Erscheinungsbild spiegelt sich auch in ihrer Wirkung wider: Sie hilft bei Erkältungen, Kopfschmerzen oder Unruhe. Besonders wirksam ist sie in Kombination mit Pflanzen wie Holunder oder Mädesüß.
Sommerlinde oder Winterlinde?
Die NHV Theoprhastus hat sowohl Sommer- als auch Winterlinde zur Heilfpflanze des Jahres 2025 gekürt. Die beiden auseinander zu halten gelingt auch Profis nicht immer. Sie sehen sich sehr ähnlich und kreuzen sich häufig miteinander. Die Heilwirkung soll bei beiden die selbe sein.
Die Linde als Heilpflanze
erwendet werden die Blüten der Linde sowie das pergamentartige Hochblatt. Die Linde enthält unter anderem Schleimstoffe, Flavonoide, ätherisches Öl und Gerbstoffe. In der Erfahrungsheilkunde wird sie am häufigsten als schweißtreibender Tee eingesetzt, zum Beispiel bei grippalen Infekten, zur Linderung von Reizhusten und zur Stärkung der Abwehrkräfte. Die Volksheilkunde empfiehlt Lindenblüten auch bei Nervosität, Schlafstörungen und Unruhe.
Während Kinder bei Erkrankungen meist schnell fiebern, ist es für Erwachsene oft schwieriger, das Fieber auszuschwitzen. Durch das vermehrte Schwitzen werden die Entgiftungskräfte des Körpers mobilisiert und der Krankheitsverlauf kann verkürzt werden.


Anwendungstipps – Lindenblütentee
Bei Schlaflosigkeit oder Unruhe kann ein Lindenblütentee helfen. Auch Kinder, die unter Schulangst leiden, profitieren abends von einer Tasse. Um das Nervensystem zu beruhigen, kannst du dich unter eine Linde setzen – der süße Duft entspannt dich ganz natürlich.
Zubereitung:
- 1 TL getrocknete Lindenblüten mit 250 ml heißem Wasser überbrühen.
- 7 Minuten zugedeckt ziehen lassen.
- Den Tee heiß trinken und sich gut zudecken – so hat es meine Mama bei mir als Kind immer gemacht.
Weitere Verwendung von Lindenblüten
Lindenblüten eignen sich auch als Badezusatz für ein Vollbad oder Fußbad. Nach einem Lindenblütenbad einfach hinlegen und dir Ruhe gönnen. Du kannst aus Lindenblüten auch ein stärkendes Oxymel zubereiten – alleine oder in Kombination mit Holunderblüten.
Die Linde im Dorfleben
Auf dem Land wächst die Linde oft am Dorfplatz. Unter ihr wird getanzt, gefeiert und Geschichten werden erzählt. Sie gehört zum Dorf wie seine Bewohner. In meiner Heimatgemeinde gibt es sogar eine Linde, unter der geheiratet wird – vielleicht, weil man unter Linden nicht lügen darf. 😉
Auch in Parks findest du Lindenbäume. Sie sind Orte der Begegnung und des Zusammenseins. Ihr freundliches Wesen erkennst du an den herzförmigen Blättern und dem süßlichen Duft der Blüten.
Fazit
Lindenblütentee sollte immer so heiß wie möglich getrunken werden. Danach heißt es: Zudecken und Ausruhen! Lindenblüten helfen bei Erkältungen, Husten, Kopfschmerzen und beruhigt die Nerven
Hast du eine Linde in deiner Nähe? Schreib es mir gern in die Kommentare – ich freue mich auf den Austausch mit dir!
Quellen:
Bühring, U. (2024). Lehrbuch Heilpflanzenkunde.(6. Aufl.) Haug.
https://www.nhv-theophrastus.de/exkurs-linde