Detox mit Wildkräutern

Wenn die Tage wieder länger werden, die Vögel wieder zwitschern und der Schnee schmilzt dann ist die Zeit gekommen, um unseren Körper mit frischen Wildkräutern zu verwöhnen. Ich persönlich nutze die Zeit im Februar/März/April – ja nach Wetterlage natürlich – gerne für ein Detox mit Wildkräutern. Nach den langen, dunklen Wintermonaten mache ich mich so bereit für den Frühling und sage der Frühlingsmüdigkeit den Kampf an. Denn im Frühling will ich fit sein, schließlich steht ja auch die neue Garten- und Kräutersaison schon in den Startlöchern. 🙂

Scharbockskraut mit gelber Blüte

Detox kommt aus dem Englischen und steht für „Detoxification“ was so viel heißt wie Entgiftung. Ja ich weiß, die Meinungen gehen auseinander ob man eine Entgiftungskur wirklich braucht, ich für meinen Teil brauche es aber. Und darum stelle ich dir hier einige Pflanzen und Rezepte vor mit denen du auch einen Detox machen kannst.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten für einen Detox mit Wildkräutern. Eine Möglichkeit ist es, Wildkräuter im Frühling vermehrt in den Speiseplan zu integrieren. Zum Beispiel im Salat, im Smoothie oder auf ein Butterbrot. Andere Möglichkeiten dafür sind zum Beispiel Teekuren, Tinkturen oder gekaufter Birkensaft.

Die Brennnessel ist eine unterschätzte Heilpflanze von der du so gut wie alle Teile verwenden kannst. Im Spätsommer sind die Samen eine wirklich schmackhafte Proteinbombe, der Brennnesselspinat im Frühling gilt als ein Klassiker und sie gehören auf alle Fälle in die Neun-Kräuter-Suppe mit dazu. Was die Brennnessel so besonders macht ist einerseits ihre blutreinigende und andererseits ihre blutbildende Wirkung.

Die gute Nachricht – die Brennnessel findest du so gut wie überall! Wenn du das Glück hast und einen Garten besitzt dann empfehle ich dir, die Brennnessel in deinen Garten zu holen. Dann kannst du immer frische Triebe ernten und musst dir keine Sorgen um mögliche Belastungen machen. Kräuter solltest du niemals an dicht befahrenen Straßen, an Hunde-Gassi-Wegen oder auf Wiesen, die mit Jauche gedüngt werden sammeln. Du kannst dir aber natürlich auch die Kräuter in einer Apotheke deiner Wahl oder in einem Kräuterhaus holen. So gehst du sicher beim Thema Verwechslung und sie wirken mit Sicherheit, dafür bürgt die Arzneimittelqualität. Kräuter selbst zu sammeln ist eine wunderbare Möglichkeit, aber eben leider nicht ganz so einfach wie man glaubt. Ich empfehle deshalb immer sich bevor man loszieht sich zu informieren oder sich eine Kräuterwanderung mit einem Profi zu gönnen.

Aber jetzt weiter mit dem Brennnesselkur-Rezept: Im Frühling werden die zarten, jungen Triebe (Spitzen) der Pflanze gesammelt und dann vier Wochen lang als Tee getrunken. Die erste Tasse Brennnessel-Detox-Tee sollte auf nüchternen Magen getrunken werden, dann eine mittags und noch eine am Nachmittag. Nicht zu spät – sonst musst du nachts häufig aufs Klo!

Tee-Zubereitung: Ein gehäufter TL Brennnesselblätter werden in eine Tasse gegeben und dann mit heißem Wasser abgebrüht. Der Tee darf dann eine halbe Minute ziehen und nach dem Abseihen sollte er schluckweise getrunken werden. Beim Tee-trinken sollte man sich bewusst Zeit nehmen und sich wirklich in Ruhe hinsetzen.

Die Birke – Betula alba – ist eigentlich eine der ersten Frühlingsboten und wahnsinnig vielfältig zum Einsetzen. Die Birke wirkt wie auch die Brennnessel durchspülend auf unseren Körper. Nebenbei wirkt sie auch noch stoffwechselanregend, entzündungshemmend und blutreinigend. Eine perfekte Pflanze für einen Detox mit Wildkräutern sozusagen.

Bei der Birke können die Blätter, die Knospen oder der Saft verwendet werden. Die Knospen können schon im Februar geerntet werden. Nimm aber bitte nicht zu viele Knospen von einem Baum, du schadest ihm sonst enorm! Die Knospe enthält noch sehr viel Wachstumsgewebe und heilsame Substanzen. Du kannst dir also ruhig ab und zu einen Tee aus den Knospen gönnen. Für eine Detox-Kur würde ich es nicht empfehlen sondern eher einen Tee aus den Blättern der Birke oder eine Kur mit Birkensaft.

Wenn die Birke wieder beginnt Wasser aus dem Boden aufzunehmen dann kann man das hören. Wenn du beim nächsten Spaziergang also eine Birke siehst, dann geh hin und leg mal dein Ohr an den Stamm. Wenn „sie schon im Saft steht“, dann wirst du das Wasser rauschen hören. Dieser Saft wirkt sich sehr positiv auf den Stoffwechsel und auf die Niere aus. Birkensaft gibt es im Kräuterhaus zu kaufen. Vom Selbst anzapfen rate ich eher ab.

Die Birkensaftkur kann auch mit einer Teekur kombiniert werden. Dafür wird dreimal täglich ein Tee aus Birkenblättern (getrocknet oder frisch) getrunken. Am besten morgens, mittags und nachmittags. Es gilt wieder das gleiche wie für die Brennnessel – nicht zu spät, sonst ist die Nachtruhe gestört.

Wenn eine Einnahme kurmäßig erfolgt dann erstreckt sie sich meist über 3 bis 6 Wochen. Probiere bitte in jedem Fall ob das vorgestellte Rezept auch das richtige Rezept für dich ist. Hast du Fragen oder Anregungen zu den vorgestellten Rezepten dann schreibe es gerne in die Kommentare!

Hier habe ich noch ein Rezept für ein Birkenpeeling für zarte und strahlende Frühlingshaut! Viel Spaß beim Nachmachen!

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