Samhain – keltisches Neujahrsfest

Spürst du es, die Tage werden immer kürzer und in der Natur zieht sich alles zurück? Manche von uns fühlen ihre Ahnen an ihrer Seite und das Licht bekommt einen goldenen Glanz. Dann ist die Zeit des letzten keltischen Jahreskreisfestes Samhain angebrochen. Wo der Ursprung von Samhain liegt, was es bedeutet und wie du es feiern kannst erfährst du in diesem Artikel. 

Hand hält gelbe Herbstblätter und Feder im Wald – Symbol für Samhain und den Kreislauf der Natur

Was ist Samhain?

Als letztes Fest im keltischen Jahreskreis markiert Samhain den Übergang vom Sommer in den Winter. „Sam“ bedeutet Sommer und „huin“ bedeutet Ende. In dieser besonderen Zeit, so heißt es, werden die Schleier zwischen den Welten dünner.  Viele fühlen sich den Verstorbenen nun näher als sonst. Samhain lädt dazu ein, loszulassen – Vergangenes, alte Muster und vielleicht auch ungelöste Geschichten aus der Familienlinie. Die Natur zieht sich langsam zurück, hüllt sich in Stille und bereitet sich auf die dunkle Zeit vor. So sollten es auch wir Menschen tun und uns nun vermehrt Ruhe gönnen.

Wann wird Samhain gefeiert?

Samhain gehört zu den Mondfesten im keltischen Jahreskreis. Es hat kein fixes Datum an dem es gefeiert wird, sondern es richtet sich nach dem Neumond. Die Kelten feierten es mit großer Wahrscheinlichkeit am 11. Dunkelmond (=Neumond) nach der Wintersonnenwende, oder am 11. Dunkelmond im Jahr. Das entspricht entweder dem Neumond im Oktober, oder dem Neumond im November.

Wann ist Samhain 2025?

Das Datum für Samhain 2025 ist entweder der 21. Oktober 2025 oder der 20. November 2025. Beides sind Neumonde.

In den letzten Jahren hat sich als fixer Termin die Nacht von 31. Oktober auf 01. November etabliert. Viele Menschen verwechseln Samhain mit Halloween – doch die beiden Feste haben unterschiedliche Ursprünge und Bedeutungen.

Was sind die Unterschiede zwischen Samhain und Halloween?

Irische Einwanderer brachten den Brauch sich zu verkleiden mit nach Amerika. Am Abend vor Allerheiligen (All Hallows Eve) verkleideten sich die Menschen um sich vor unguten Geistern zu schützen. Die heutigen Kürbisse waren früher Rübenfratzen mit Kohlen anstatt Kerzen. Diese Fratzen sollten Geister vertreiben, ebenso wie die Kostüme. In den Jahren hat sich das Ganze weiterentwickelt und Halloween entstand.

Woher kommt Samhain?

Als keltisches Fest markierte Samhain das Ende der Erntezeit – und zugleich den Abschluss des Jahres. Viele bezeichnen es deshalb auch als das „keltische Neujahr“. Die Kelten waren der Meinung, dass in dieser Zeit die Ahnen ganz nah waren und man leicht mit ihnen in Kontakt treten konnte. Früher hatte man keine Angst davor, erst mit der fortschreitenden Christianisierung hat sich die Angst vor dem Tod mehr und mehr durchgesetzt. Die Kirche versuchte, heidnische Bräuche zu überlagern. So entstanden in den Jahren 853 und 993 die christlichen Feste Allerheiligen und Allerseelen. Man wollte die Menschen aus der Natur in die Kirchen locken.

Wer feiert Samhain heute?

In den letzten Jahren hat die Zahl der Menschen die Samhain feiern immer mehr zugenommen. Das liegt wahrscheinlich an dem Boom den die keltischen Jahreskreisfeste in den letzten Jahren erfahren. Es ist für uns alle eine schöne Gelegenheit um Kontakt mit unseren Ahnen aufzunehmen und uns mit unseren Wurzeln zu verbinden. Jahreskreisfeste lassen sich auch mit Kindern wunderbar feiern!

Rituale für Samhain

Es gibt viele Möglichkeiten um Jahreskreisfeste zu feiern. Ich persönlich feiere Samhain indem ich für meine Ahnen den Tisch liebevoll mit decke und einen Ahnenaltar schmücke. Natürlich gehört auch das Räuchern dazu!

In längst vergangenen Zeiten füllte sich das Haus zur Samhain-Nacht mit Wärme, vertrauten Gerüchen und dem Duft der Lieblingsspeisen der Verstorbenen – als würde man ihnen ein letztes Mal einen Platz am Tisch bereiten. In die Fenster wurden Kerzen gestellt und von den Gräbern Mehlspuren bis zum ehemaligen Zuhause gestreut. Man glaubte, dass die Ahnen zu Samhain zurückkehren – und bereitete ihnen einen warmen Empfang und half ihnen zurückzufinden.

Hier habe ich eine kleine Liste mit modernen Ritualen für um Samhain zu feiern:

  • schmücke einen Ahnenaltar
  • backe Allerheiligenstriezel oder anderes Jahreskreisgebäck
  • Räuchere mit passendem Räucherwerk
  • Schnitze Kürbisse und stelle sie vor die Tür
  • Koche die Lieblingsspeisen deiner Ahnen
  • binde Grabgestecke und bringe sie zum Friedhof
  • Grabe Wurzeln und verarbeite sie zu Tinkturen 

Welche Jahreskreisfeste gibt es?

Im keltischen Jahreskreis gibt es acht Feste: vier Sonnen- und vier Mondfeste. Während die Sonnenfeste festen Daten folgen, richten sich die Mondfeste nach dem Lauf des Mondes – so auch Samhain. Samhain ist das letzte der acht Jahreskreisfeste und findet zwischen der Herbsttag- und Nachtgleiche (Mabon) und der Wintersonnenwende (Yule) statt. Die Themen in der Natur spiegeln die Themen in uns wieder. Alles zieht sich zurück und wird stiller. Die Arbeiten im Freien sind endgültig vorbei und es kehrt Ruhe ein.

Jahreskreisfest Datum
Imbolc 2. Vollmond nach Yule
Ostara (Frühlings-Tagundnachtgleiche) 20. – 21. März
Beltane 5. Vollmond nach Yule
Litha (Sommer-Sonnenwende) 20. – 21. Juni
Lughnasadh (Lammas) 8. Vollmond nach Yule
Mabon (Herbst-Tagundnachtgleiche) 20. – 23. September
Samhain 11. Neumond nach Yule oder 10. Neumond im Jahr
Yule (Winter-Sonnenwende) 20. – 23. Dezember

Fazit – Die Zeit des Loslassens und Innehaltens

Samhain lädt uns ein in uns zukehren und loszulassen. In einer Welt die selten stillsteht erinnert uns dieses Fest daran.

Am Ende habe ich noch einige Fragen für dein persönliches Samhain Ritual. Schreibe dir die Fragen gerne auf!

  • Was brauche ich nicht mehr und kann es jetzt loslassen?
  • Was in mir darf sterben damit für Neues Platz gemacht wird?
  • Gibt es Ahnen mit denen noch eine Aussprache nötig ist?
  • Welche Ahnen unterstützen mich?

Wenn du tiefer in diese besondere Zeit eintauchen möchtest, habe ich etwas Schönes für dich:
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